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01.09.2023 - 19:30




Bericht

Moritz Taschner holt viermal Gold und Deutschen Rekord auf Junioren-Weltmeisterschaft

Celine Hein kämpft sich von Platz 5 aufs Silbertreppchen




Am Wochenende fanden die Weltmeisterschaften der Jugend und Junioren im Kraftdreikampf 2023 in Cluj-Napoca, Rumänien statt. Dabei auch die deutschen Nachwuchstalente des Schwerathletik Verein Erfurt e.V. Celine Hein, Moritz Taschner und Bundestrainer und Vereinscoach Matthias Scholz.


Zuvor auf Listenplatz 5 gemeldet, reiste Celine Hein am vergangenen Mittwoch mit geringen Medaillenchancen nach Rumänien. Am Freitag, den 25. August, war es dann so weit und Celine überzeugte zur Freude ihres Trainers und der mitgereisten Familie bereits in der Kniebeuge mit Bravour und holte sich mit 170 Kilo nicht nur eine neue persönliche Bestleistung, sondern auch Gold in der Einzeldisziplin. Die als Favoritin geltende indische Konkurrenz schied wegen drei ungültigen Versuchen in der Kniebeuge aus der Gesamtwertung aus, jedoch zum Glück für das deutsche Team und so wurde der Platz auf dem Siegertreppchen greifbar.
In der zweiten Disziplin, dem Bankdrücken lief es leider nicht wie erhofft. Sie scheiterte zweimal knapp an den 80 Kilo auf der Hantel, die in der Gewichtsklasse bis 52 Kilo Körpergewicht eine Hausnummer sind. So blieb nur noch ein Versuch übrig, um das Kampfgericht von der geforderten Last zu überzeugen, sehr zum Leid der Daheimgebliebenen Zuschauer und Fans. Mit viel beißen gelang der notwendige dritte Versuch und der Kurs Richtung Medaillen nahm wieder Fahrt auf.
Im Kreuzheben, Celines Paradisziplin, hieß es sodann nur noch einen sicheren Erstversuch in die Wertung zu bringen, um die Gesamtwertung abzusichern und danach noch ein paar Kilos Versuch für Versuch draufzupacken, um sich so vielleicht noch eine Einzelmedaille im Kreuzheben zu sichern. Gesagt getan, hob Celine Hein im dritten Versuch Kreuzheben unglaubliche 155 Kilo, mehr als das Dreifache ihres eigenen Körpergewichts. Das bedeutete nicht nur ein Total von 405 Kilo und Silber in der Gesamtwertung, sondern auch Bronze im Kreuzheben.



Vier Mal Gold im Super Heavy Weight

Am Sonntag ging es dann für Moritz Taschner in der höchsten Gewichtsklasse ans Eisen. Im Vorfeld der Weltmeisterschaften mit fast 200 Kilo Vorsprung auf dem ersten Platz gemeldet, hieß es für Athlet und Trainer in erster Linie, sichere Versuche auf die Bohle zu bringen, um Gold abzusichern.
Seit einer Weile hat es Moritz jedoch nicht nur auf internationale Medaillen, sondern auch auf den deutschen Rekord der Altersklasse „Aktive“ (23-40 Jahre) von Kevin Koch mit 1040 Kilo aus Jahr 2016 abgesehen. Schon in der ersten Disziplin, der Kniebeuge zeigte Moritz, dass er für Gold angereist ist. Er steigerte seinen sehr „leicht“ aussehenden Einstiegsversuch von 370 Kilo, auf 390 Kilo im zweiten und unglaubliche 405 Kilo im dritten Versuch.
Diese Bravourleistung zu Beginn bedeutete nicht nur die erste Goldmedaille, sondern auch eine neue persönliche Bestleistung. Weiter ging es mit dem Bankdrücken. Die im Training immer recht leichten 285 Kilo sollten im ersten Versuch auf Grund eines technischen Fehlers noch nicht gelingen, doch der zweite Versuch wurde souverän gestemmt. Die Steigerung auf 295 Kilo war in diesem Tag leider nicht noch etwas zu schwer. Doch kein Grund zur Traurigkeit, die 285 Kilo aus dem zweiten Versuch bedeuteten ebenfalls Gold in dieser Disziplin.
Im Kreuzheben hieß es dann nur noch, Gold im Total und der Einzeldisziplin absichern. Dies gelang Moritz und Coach Matthias Scholz gleich mit dem ersten Versuch und so gab es nur noch eine Richtung - Kurs auf den deutschen Rekord. Die im zweiten Kreuzhebeversuch geforderten 352,5 Kilo bedeuteten +2,5 Kilo auf den deutschen Rekord und gelangen federleicht. Der dritte Versuch mit 365 Kilo rundete die Weltmeisterschaft mit einem neuen deutschen Rekord der Aktiven über 1055 Kilo und vier Mal Gold für Moritz Taschner ab.
„Es klingt abgedroschen, doch Durchhaltevermögen und Kontinuität machen Medaillen. Was Celine Hein und Moritz Taschner am Wochenende auch bei diesen Weltmeisterschaften mal wieder beweisen haben“, zieht Trainer Matthias Scholz ein positives Fazit.



Text: Marie Hauschild
Bildquelle: International Powerlifting Federation
 
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